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Maßnahmen nach dem ersten Schnitt

Rückblick auf einen schwierigen Vegetationsstart

Eine einheitliche Zusammenfassung der Vegetation für ganz Deutschland zu geben ist sicherlich nicht einfach. Eines ist aber gewiss: Es ist deutlich feuchter, als wir es aus den Jahren zuvor gewohnt sind. Die Grundfuttersituation auf den meisten Betrieben dürfte sich etwas entspannen. Auf den schwereren Standorten im Nordwesten verzögert sich allerdings die Aussaat des Maises. Aber der Reihe nach.

Düngung zwiegespalten

Während sich die Düngung mit Mineraldünger aufgrund der niedrigen Gewichte recht problemlos darstellte, war die organische Düngung oft eine Herausforderung. Auf vielen Flächen litten die Gräser unter den im besten Fall leicht verdichteten Fahrspuren. Auffällig ist in diesem Frühjahr der Verzicht auf eine Schwefeldüngung mit sulfathaltigen Düngemitteln. Da die Böden sehr lange recht kalt waren, wurde nur wenig Schwefel frei, sodass der Stickstoff in den Pflanzen nicht umgesetzt werden konnte.

Pflege hat nicht immer stattgefunden

Aufgrund der feuchten und oft auch schmierigen Bodenverhältnisse ist die Pflege häufig ausgefallen. Dies hat zur Folge, dass mit höheren Rohascheanteilen im Futter zu rechnen ist. Auch die zum Lückenschluss empfohlene Übersaat ist damit auf der Strecke geblieben. Eine gezielte Begrünung von Lücken ist dabei unbedingt nötig! In dem Moment, wo Licht auf den Boden trifft, werden etliche Samen zum Keimen angeregt. Darunter befinden sich neben den gewünschten oder auch gesäten Samen oft unerwünschte Arten wie Löwenzahn und Ampfer. Die Samen des Ampfers befinden sich oft schon im Boden, wohingegen die des Löwenzahns aktuell fliegen und Lücken finden wollen. Andere Pflanzen vermehren sich auch vegetativ, wie die gemeine Rispe, Vogelmiere, Quecke, Wiesenrispe und Weißklee. Letztere beiden wären natürlich wünschenswert, kommen aber in vielen Beständen nicht vor.

Lückenschluss nach dem ersten Schnitt

Vor etlichen Jahren, als Frühjahre wie dieses noch normal waren, war die Empfehlung nach dem ersten Schnitt nachzusäen mit Gräsern und Klee. Die Konkurrenzkraft der Altnarbe lässt nach dem ersten Schnitt deutlich nach. Auch die Auflaufgeschwindigkeit und die Etablierung der neuen Saaten verbessert sich, da die Luft- und Bodentemperaturen steigen. In den vergangenen Jahren war diese Praxis wegen der geringen Niederschläge zwischen Mai und September falsch. In diesem Jahr aber haben wir aufgrund der hohen Bodenfeuchte ideale Bedingungen.

Welche Arten eignen sich?

Für die besseren Grünlandstandorte eignen sich in erster Linie das deutsche Weidelgras, Wiesenschweidel und Weiß- bzw. Rotklee. Bei größeren Lücken können auch etwas langsamere Arten wie Wiesenschwingel, Wiesenrispe, Wiesenlieschgras, Rohrschwingel und Futterkräuter. Bei den Kleearten ist auf einen ausreichenden Boden pH-Wert zu achten. Für den besseren Bodenschluss empfiehlt sich ein Walzgang nach der Saat. Soll die Fläche beweidet werden, können die Tiere zunächst etwa 5 Tage auf der Fläche das Saatgut in die Erde treten (Ersatz für die Walze). Danach sollte die Fläche wenigstens 14 Tage lang nicht bestoßen werden, um die jungen Keimlinge nicht abzubrechen. Wir empfehlen eine Nachsaat mit 10 kg/ha GreenHype. Für etwas trockenere Standorte eignet sich die 1103 mit Wiesenschweidel. Wer etwas Klee mitnehmen möchte, kann die 1105 oder als Zusatz für die Gräsermischung die 1106 nehmen. Für bessere Standorte, auch Moor, sollte die 1202 als reine Weidelgrasmischung mit Qualitätsfokus ausgesät werden. Für höchste Qualitätsansprüche sollten Sie die 1203 mit ausschließlich späten Sorten nutzen.

 

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